Wir geben hier einen Überblick über die häufigsten urologischen Krankheitsbilder beim Mann. Neben diesen geschlechtsspezifischen gibt urologische Krankheitsbilder, die geschlechterunspezifisch sind, also bei Männern und Frauen auftreten können. Darüber hinaus beachten Sie bitte die hier genannten urologischen Notfälle.
Hierunter versteht man subjektive oder objektive Störungen der Blasenentleerung. Die häufigste Ursache beim Mann ist die gutartige Prostatavergrößerung, aber auch neurologische Erkrankungen, Harnröhrenengen, Entzündungen können ursächlich sein. Die Symptome reichen von der häufigeren Entleerung, dem Gefühl der unvollständigen Entleerung, dem gehäuften nächtlichen Urinieren, bis zum akuten Unvermögen, den Urin abzugeben. Eine genaue urologische Abklärung ist vor jeder Therapie anzustreben.
Wenn der Penis keine ausreichende Erektion für den Geschlechtsverkehr mehr bilden kann, spricht man beim Mann von erektiler Dysfunktion. In vielen Fällen geht dieses körperliche Leiden mit psychischen Folgen daher. Die Häufigkeit der erektilen Dysfunktion nimmt mit steigendem Alter zu. Generell wird zwischen organischen und psychogenen Ursachen der Funktionsstörung unterschieden, wobei in der Praxis eine genaue Unterscheidung oft nicht möglich ist.
Die Hauptursachen sind Gefäßleiden, Diabetes mellitus, Zustand nach Operationen im Beckenbereich, Verletzungen und neurologische Ursachen, selten auch hormonelle Störungen. Aber auch ein hoher Stressfaktor ist eine mögliche Ursache.
Betroffen sind Männer vorrangig im fortgeschrittenen Alter. Eine erektile Dysfunktion ist heute kein Tabuthema mehr und in den meisten Fällen auch behandelbar.
Condylomata accuminata (spitze Kondylome oder Feigwarzen) sind die bekanntesten und häufigsten Tumoren des äußeren Genitoanalbereichs, die durch Humane Papillomviren ausgelöst werden.
Es handelt sich um stecknadelkopfgroße, bis mehrere Zentimeter große Papeln rötlicher, grau-bräunlicher oder weißlicher Farbe. Condylomata accuminata treten meistens in Vielzahl auf, neigen zur Beetbildung und können gelegentlich riesenhafte Tumorkonglomerate ausbilden. Außer durch Geschlechtsverkehr ist eine Übertragung durch Schmierinfektionen, durch gemeinsames Baden und durch kontaminierte Gegenstände möglich.
Im einfachsten Fall kann die Behandlung nach ärztlicher Verordnung vom Patienten selbst durchgeführt werden. Im Einzelfall kann jedoch auch eine chirurgische Entfernung nötig werden.
Wichtig hier primär der bösartige Hodentumor, der bei rechtzeitiger Entdeckung und Behandlung ausgezeichnete Heilungsraten aufweist. Auch Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und ausgedehnter Metastasierung können dank der Fortschritte in der Tumortherapie häufigst geheilt werden.
Betroffen sind hauptsächlich jüngere Männer zwischen 20 und 35 Jahren. Das klassische Erstsymptom ist die schmerzlose Schwellung eines Hodens, die meist deutlich verhärtet zu tasten ist. Deshalb ist das regelmäßige "Selbstabtasten" des Hodens wichtig und jedem jungen Mann empfohlen. Natürlich ist nicht jede Vergrößerung ein Hodenkrebs, aber immer sollte zumindest eine Ultraschalluntersuchung des Hodens durch den Urologen stattfinden. Eine genetische Ursache der Hodentumorentstehung wird vermutet, doch der einzig gesicherte Risikofaktor ist ein Hodenhochstand in der Vorgeschichte des betroffenen Mannes.
Die Therapie ist Tumor- und Stadienabhängig und besteht in der Entfernung des betroffenen Hodens sowie evtl. nachfolgendem chirurgischem Eingriff, Chemotherapie oder Bestrahlung.
Eine häufige und harmlose Erkrankung des Nebenhodens ist die sogenannte Spermatozele, eine cystische Erweiterung am Nebenhoden, die nur bei störender Größenzunahme, bei Beschwerden oder aus kosmetischen Gründen einer Therapie (operativer Entfernung) bedarf.
Häufig ist auch die Nebenhodenentzündung (Epididymitis), eine schmerzhafte mit Fieber und Nebenhodenvergrößerung einhergehende Entzündung, die oft mit schmerzhaftem Wasserlassen kombiniert auftritt und einer sofortigen, antibiotischen Behandlung bedarf.
Häufig sind Hauterkrankungen des Penis z.B. durch Pilze hervorgerufen, meist an der Eichel auftretend. Seltener sind Penisverkrümmungen (Induratio penis plastica), traumatische Penisverletzungen und Vorhautverengungen des älteren Mannes. Das Peniskarzinom ist glücklicherweise selten und vornehmlich eine Erkrankung des alten Mannes. Da jedoch keine speziellen Symptome bestehen, ist bei jeder Veränderung an Eichel oder Penisschaft eine urologische Abklärung angeraten.
Die Prostata wächst unter dem Einfluss des männlichen Hormons lebenslang weiter und kann dadurch auch Probleme bei der Blasenentleerung hervorrufen. Man spricht von der gutartigen Prostatavergrößerung, die nur dann einer Behandlung bedarf, wenn sie Symptome verursacht. Die Therapie findet primär meist medikamentös statt, auch eine chirurgische Verkleinerung (vorrangig beim Versagen der medikamentösen Therapie) ist möglich.
Eine akute oder chronische Entzündung der Prostata wird als Prostatitis bezeichnet. Sie wird durch Bakterien oder Substanzen aus dem Urin, die in das Organgewebe eindringen, hervorgerufen.
Symptome sind schmerzhaftes Wasserlassen und häufiger Harndrang. Manche Patienten klagen auch über Schmerzen im Bauchraum oder beim Stuhlgang, in einigen Fällen tritt auch Fieber auf. Verschiedene Ursachen können zu der Entzündung führen, oftmals sind Bakterien der Verursacher.
Die Therapie erfolgt in der Regel mit einem Antibiotikum. Schwierig ist die Behandlung, wenn die Prostatitis chronisch wird.
Die bösartige Geschwulst der Prostata stellt die häufigste Todesursache des älteren Mannes in Deutschland dar. Wird es rechtzeitig diagnostiziert, wenn die Organgrenzen noch nicht überschritten sind, bestehen heute gute Aussichten auf eine Heilung.
Auch die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut kann der Früherkennung eines Prostatakrebses dienen. Weiterer Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung ist die Untersuchung des Stuhls auf Blutspuren, die auf einen Darmkrebs hinweisen können.
Die Behandlung erfolgt chirurgisch, mittels Bestrahlung oder medikamentös. Bei sehr alten Männern ist auch ein abwartendes Verhalten gerechtfertigt, da der Prostatakrebs um so harmloser ist, je älter der Erkrankte ist.
Die klassischen "Geschlechtskrankheiten" wie Syphilis und Tripper, die lange Zeit rückläufig waren, nehmen heute vor allem in Ballungsräumen wieder zu und bedürfen einer dringenden Abklärung und konsequenter Behandlung. Auch HIV gehört zu den sexuell übertragenen Erkrankungen. Auch hier ist noch lange keine Entwarnung zu geben, zumal, bei allen Fortschritten in der Behandlung, eine Heilung noch nicht in Aussicht ist. Es gibt jedoch noch eine Reihe weiterer sexuell übertragbarer Krankheitserreger wie Hämophilus duceyi, der Erreger des Ulcus molle, Viren, die unter anderem Feigwarzen hervorrufen können oder Chlamydien und andere Bakterienarten. Eine Diagnostik erfolgt mit Urin- und Blutuntersuchungen sowie Harnröhrenabstrichen.
Die ungewollte Kinderlosigkeit stellt nicht selten ein stark belastendes Problem für betroffene Paare dar. Man spricht von Unfruchtbarkeit (Sterilität), wenn bei einem Paar trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs innerhalb eines Jahres keine Schwangerschaft eintritt. Die Ursachen können sowohl auf Seiten der Frau, als auch auf Seiten des Mannes liegen. Allerdings ist primär immer die Abklärung des Mannes durch den Urologen angeraten, da diese einfacher und unkomplizierter als bei der Frau durchzuführen ist. Dazu gehört die Untersuchung des Hormonspiegels und die Erstellung eines Spermiogrammes mittels einer Spermaprobe.
Die ungewollte Kinderlosigkeit stellt nicht selten eine große Belastung für betroffene Männer dar. Man spricht von Unfruchtbarkeit, wenn trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehrs innerhalb eines Jahres keine Schwangerschaft eintritt. Die Ursachen können sowohl auf Seiten der Frau (Abklärung durch spezialisierte Gynäkologen), als auch auf Seiten des Mannes liegen. Zu einer umfassenden Abklärung des Mannes gehört neben der körperlichen Untersuchung, einem Ultraschall der Genitalien, sowie der Untersuchung des Hormonspiegels, vor allem die Erstellung eines sogenannten Spermiogrammes mittels einer Spermaprobe. Da die Untersuchung einer Spermaprobe im Labor recht aufwändig ist, bitten vorab wir um eine persönliche Terminvereinbarung.
Diese Untersuchung und eine entsprechende Beratung können wir nur auf privatärztlicher Basis anbieten. Wenn Sie diese Leistungen in Anspruch nehmen möchten, so sprechen Sie uns bitte darauf an. Es entsteht dann für diesen Bereich ein privates Behandlungsverhältnis. Die Berechnung erfolgt wie bei allen Privat-Patienten nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Auch der Mann kann in die Wechseljahre kommen, der Urologie spricht von Andropause. Ab dem 40. Lebensjahr verändert sich der Anteil von Testosteron, dem wichtigsten männlichen Sexualhormon im Blut.
Die Symptome sind vielfältig: Die Leistungskraft lässt nach, die Libido verändert sich und es kann zu Osteoporose kommen. Die Veränderungen sind grundsätzlich normal, können allerdings zu starken Beschwerden führen. Dann wird der Urologe entsprechend behandeln, beispielsweise mit einer Testosteron-Ersatztherapie.