PSA ist die Abkürzung für das "Prostata-spezifische Antigen". Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das nur die Zellen der Prostata herstellen. Zunächst einmal ist PSA ein wichtiger Bestandteil der Prostata-Flüssigkeit: Es verdünnt das Sekret und sorgt dafür, dass die Samenzellen ausreichend beweglich sind. In geringen Mengen ist das PSA auch im Blut nachweisbar – und das macht man sich beim PSA-Test zunutze: Eine einfache Blutabnahme und anschließende Blutuntersuchung im Labor zeigt, ob der PSA-Wert erhöht ist oder nicht. Dies kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein, muss es aber nicht.
Ganz so einfach ist die Interpretation des PSA-Wertes jedoch nicht: Bei jedem Mann gelangen ständig kleine Mengen PSA ins Blut – das liegt daran, weil die Prostata gut durchblutet ist. Bei gesunden, jungen Männern bleibt der PSA-Wert aber unter einer einem bestimmten Grenzwert. Im Alter steigt das PSA dagegen gewöhnlich an. Übersteigt der PSA-Wert im Blut einen bestimmten Grenzwert oder erhöht er sich ungewöhnlich schnell, kann dies ein früher Hinweis auf Prostatakrebs (Prostatakarzinom) sein. Urologen beurteilen also nicht nur die Höhe des PSA-Wertes, sondern auch seine Entwicklung und die Dynamik.
Wichtig zu wissen ist es jedoch, dass es auch eine Reihe harmloser Ursachen für einen erhöhten PSA-Wert gibt, die nichts mit Prostatakrebs zu tun haben. Ein einmaliger PSA-Anstieg bedeutet also noch nicht Prostatakrebs. Grundsätzlich gilt jedoch: Je höher der PSA-Wert ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Prostatakarzinom dahinter verbirgt.
Die Nephrologie („Nierenlehre“) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, dass sich grundsätzlich mit der Prävention, der Diagnostik, der konservativen (nicht-operativen) Therapie und der Nachsorge von Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen befasst. Auch die Durchführung aller extrakorporalen Blutreinigungsverfahren (Dialyse, Apherese, Immunadsorption) sowie die Betreuung von Patienten mit einer transplantierten Niere fallen in das Fachgebiet der Nephrologie.
Nephrologie und Urologie bilden viele Schnittstellen, zum Beispiel Harnwegsinfektionen, Nierentumoren, postrenales Nierenversagen und natürlich die Nierentransplantation. Der Urologe (bzw. eine Transplantationsmediziner oder -chirurg) führt die Operation durch, Vorbereitung, Bewertung und Einschätzung des Patienten (bzw. von Spender und Empfänger bei Lebendspende) sowie Nachsorge liegen in den Händen des Nephrologen.
Die Andrologie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz (Urologie, Dermatologie oder Innere Medizin mit Endokrinologie) die Vorbeugung, Erkennung, konservative Behandlung und Rehabilitation von männlichen Fertilitätsstörungen einschließlich partnerschaftlicher Störungen und männlicher Kontrazeption, der erektilen Dysfunktion einschließlich Libido-, Ejakulations- und Kohabitationsstörungen, des primären und sekundären Hypogonadismus, der Pubertas tarda sowie der Seneszenz des Mannes.
Die Pubertas tarda ist eine verspätet einsetzende Pubertät. Definitionsgemäß liegt eine Pubertas tarda vor, wenn bei Jungen bis zum 14. Lebensjahr, bei Mädchen bis zum 13. Lebensjahr Zeichen der Pubertätsentwicklung vollständig fehlen.
Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, dem Stoffwechsel und dessen Erkrankungen. Hormone werden von endokrinen Drüsen (Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse) aber auch von bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, also nach „innen“ in das Blut abgegeben.
Was tun Hormone?
Hormone sind Botenstoffe und übermitteln innerhalb eines Lebewesens Informationen von einem Organ zum anderen oder von einem Gewebe zum anderen. Sie bilden ein internes Kommunikationssystem in unserem Körper. Hormone haben in allen Geweben des menschlichen Körpers wichtige - teilweise lebenswichtige - Funktionen. Sie gelangen zu Organen und Geweben, indem sie von den endokrinen Drüsen ins Blut abgegeben werden. Dadurch gelangen sie zu ihren Zielzellen, die sie durch das Schlüssel-Schloss-Prinzip finden: Wenn der Schlüssel passt, gelangt das Hormon in die Zelle.
Weitere Informationen unter: https://www.endokrinologie.net/endokrinologie.php
Die Proktologie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz (z.B. Urologie oder Chirurgie) die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation von Erkrankungen, Verletzungen, Formveränderungen und funktionellen Störungen des Mastdarms, des Afters, des Kontinenzorgans, der Beckenbodenmuskulatur, von Analekzemen, anorektalen Geschlechtskrankheiten und analen Dermatosen.
Die gynäkologische Urologie oder Urogynäkologie befasst sich mit Harn- und Stuhlinkontinenz sowie der Lageveränderungen von Genitalorganen im Rahmen der Beckenbodeninsuffizienz.
Sie weist Überschneidungen zur Gynäkologie auf und wird sowohl von Gynäkologen als auch von Urologen betrieben.
Unter Urodynamik oder Blasendruckmessung versteht man die Untersuchung der Abläufe im Harntrakt bei Blasenfüllung und Blasenentleerung.
Dabei handelt es sich um ein Messverfahren, das mithilfe eines Blasenkatheters nach definierter Füllung der Blase kontinuierlich den Druck in der Blase und in der Harnröhre sowohl in Ruhe als auch unter Belastung (Pressen, Husten, ...) ableitet. Die Messwerte werden in Kurven und Tabellen dargestellt und vom Urologen ausgewertet.
Das Ziel der Blasendruckmessung ist es, die Art und Ausprägung der Funktionsstörung der Blase zu ermitteln, um so eine zielgerichtete Therapie einzuleiten. Die urodynamische Untersuchung ist eine Möglichkeit zur Ergänzung anderer diagnostischer Verfahren und hilft bei der Entscheidungsfindung etwa vor Operationen im Beckenbodenbereich (z.B. Inkontinenz- und Senkungsoperationen) und kann hier sogar wegweisend für den Operationserfolg sein. Weiterhin ist die Urodynamik ein wichtiger Bestandteil bei der Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie von Blasenentleerungsstörungen bei neurologischen Erkrankungen oder Störungen. Meist wird die Urodynamik zusammen mit einer Blasenspiegelung vorgenommen.
Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer fortschreitenden Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. Die Erkrankung kann nicht mehr geheilt werden.
Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Krankheitsbeschwerden, psychischen, sozialen und spirituellen Problemen stehen hier Vordergrund. Die Palliativmedizin umfasst Behandlung und Betreuung von Patienten und deren Angehörige, sie bejaht das Leben und akzeptiert das Sterben als normalen Prozess. Palliativmedizin will den Tod weder beschleunigen noch hinauszögern.
Die palliativmedizinische Versorgung ist interdisziplinär und multiprofessionell, d.h. die verschiedenen Berufsgruppen und Fachrichtungen in der medizinischen Versorgung arbeiten im Team miteinander.
Ziel in der Palliativmedizin ist der Erhalt der bestmöglichen Lebensqualität bis zum Tod.